Inmitten der Pampa – Wah Wah Valley

Puh, die 40 km nach Milford haben es in sich. Um punkt 17.00h – zufälligerweise, wir haben erst auf die Uhr geschaut als wir weggeradelt sind – fahren wir los. Es geht vom ersten Meter bergauf, der Wind bläst kräftig in unsere rechte Flanke und die Sonne versteckt sich zeitweise hinter den Wolken. Die Strasse wird immer steiler und plötzlich sehen wir vor uns weit, weit oben eine steile, schnurgerade Linie. Ist das unsere Strasse??? Schluck, damit haben wir nun wirklich nicht gerechnet. Wenn wir ganz oben ein Auto sehen, das uns entgegen kommt, dann dauert es ca. 5 Minuten bis es bei uns ist – und die fahren hier mit ca. 100 km/h. Man rechne… ah, wir müssen ca. 8 Kilometer hier den Berg rauf – und die ganze Strecke immer in unserem Blick, das ist irgendwie zermürbend.

Zermürbend ist gut, denn oben angekommen ist immer noch nicht ganz oben. Es geht nun direkt in den Wind und der bläst was er kann. Nach 2 1/2 Stunden haben wir es geschafft, wir sind oben. Die Sonne verschwindet schon hinter dem Bergrücken und wir wollen noch runter ins Tal – dort einen Platz für die Nacht suchen. Wir gleiten runter ins Wah Wah Valley, ein riesiges, breites und wunderschönes Tal. Die Sonne ist noch über dem nächsten Bergkamm, und wir fahren ihr direkt entgegen. Weit unten, oder eher auf der anderen Talseite sehen wir eine Baumgruppe. Dort wollen wir noch hin, und wenn möglich vor Sonnenuntergang. Tja, die Augen können uns manchmal täuschen. Wir denken, dass es nicht mehr allzu weit ist, aber es sind dann doch noch 5 – 6 Kilometer. Und das nach nun schon über 135 km… Beim näher kommen sehen wir sogar ein paar Häuser und nun freuen wir uns, dass wir doch nicht ganz :”alleine” inmitten der Pampa schlafen müssen. Ein aufgeregter, aber nicht böser Hund begrüsst uns und lässt uns nicht mehr von seiner Seite. Wir finden zuerst niemanden, doch plötzlich, wie aus dem Nichts steht da ein langhaariger Indianer vor uns. Wir bitten ihn um Erlaubnis, das Zelt stellen zu dürfen und er meint: “no problem, go ahead…” Ob er die Befugnis dieser Entscheidung hat, das wissen wir nicht und es ist uns auch wurscht. Die Nacht bricht ein und wir wollen nur noch in den Schlafsack!

Das Zelt steht schnell, wir essen eine Melone, einen Getreideriegel und ein paar Babykarotten und dann gehts schmutzig, klebrig vom Schweiss und stinkig ins “Bett”. Ach, das ist alles Nebensache, wir stinken alle und das ist ja somit nicht unfair untereinander 🙂

Ein 142 Kilometer Tag, ich bin sehr stolz auf Ariane und die Kinder – und auch ein wenig auf mich. Aber wie vor allem die Kinder diese Monsteretappe mitgemacht haben, ohne zu jammern oder zu reklamieren, das ist gewaltig. Vor allem sind sie für morgen top motiviert, nun haben wir “nur” noch 100 km bis Baker – und ich habe ihnen versprochen, falls möglich nehmen wir ein Motelzimmer 🙂

Uns geht es tip top, müde aber zufrieden! morgen 4.00h Tagwach, 6.00h Start…