Nach einer guten Nacht stehen wir heute etwas später auf. Um 7.00h packen wir unsere Sachen und 5/4 Stunden später sind wir zur Abfahrt bereit. Ray will uns zum Frühstück einladen. Die Dame an der Rezeption empfiehlt uns den Golfclub, ca. 1 Meile “down the road”. Für alle, welche diese Aussage wortwörtlich übersetzen, es ist falsch… Down the road hat nichts mit down oder eben runter zu tun. Oder eben auch die Aussage, es sei “flat”… Die ist wharscheinlich noch nie mit einem Fahrrad “down the road” gefahren… Es geht also schon zu Beginn ziemlich rauf, mit leerem Magen.
Im Golfclub sitzen wir hinter einer grossen Glasscheibe mit toller Aussicht auf den Golfplatz und die Berge. Plötzlich kommt unsere Nachbarin und sagt – “hey, see there that moose?” Wow, ein stattlicher Elchbulle spaziert gemütlich über das schöne Green – herrlich in dieser Morgenstimmung. Wir widmen uns nun dem Frühstück. Rösti, Spiegeleier, Speck, Toast und die Kinder haben beim Nachbarn Pancakes gesehen, die haben sie dann auch bestellt, aber die grosse Portion. Beim Nachbarn seien sie gaaaanz klein… Wie sich herausstellt, hat der Nachbar die Pancakes auch als “sideorder” bestellt. Die Augen werden ziemlich gross, als die drei riesigen Pancakes serviert werden. Wir haben auf jeden Fall nicht alle Pfannküchlein gegessen…
Wir besichtigen das schöne Städtchen Grand Lake während die Kinder sich auf dem tollen Spielplatz herum tummeln. Die Fahrt geht weiter am See entlang, immer schön rauf und runter, aber nie zu steil, so dass wir flott vorwärts kommen. Bei einem Rastplatz stoppen wir um die Aussicht auf den See zu geniessen. Mit uns fahren auch 5 oder 6 grosse Bautrucks auf den Platz. Ein Driver nach dem anderen steigt mit seiner Kühlbox aus und packt einen Klappstuhl under den Arm. Sie sitzen mit Blickrichtung See gemütlich hin und essen ihr Mittagessen. Wir kommen mit ihnen ins Gespräch und sie können es nicht glauben, dass wir uns solch grossen Gefahren aussetzen. So viele crazy Auto- und Truckfahrer… Na eben, wir sind ja auch eine crazy family.
Nach 47 km und einem Lunch-Stopp an einem schönen See mit vielen Vögeln und sogar einer Herde Hirsche, erreichen wir Hot Sulphur Springs. Wir checken heute in einem Motel ein, so ein typisches Motel wo die Autos direkt vor der Zimmertüre parkieren. Nach der Handwäsche machen wir uns auf den Weg zu den heissen Quellen. Dort geniessen wir das Bad in bis zu 45 Grad warmem Wasser. Viele verschiedene kleine Pools mit verschieden warmem Wasser sind schön verteilt am Hang. Bei einer Aussentemperatur von ca. 36 Grad kann ich mir das Bad in diesem heissen Wasser nicht vorstellen. Zudem stinkt es gewaltig nach faulen Eiern oder eben nach Schwefel. Aber nun kann ich sagen, es hat gut getan!
Vor der Moteltüre geniessen wir an unserem kleinen Tisch ein selber zubereitetes Couscous und die Kinder irgend so ein Mikrowellenzeugs. Tja, wer das selber gekochte Essen nicht will, der muss sich halt mit schlabberigen Spaghettis mit Fleischballen zufrieden geben – aber sie haben es genossen 🙂
Es geht uns prächtig, morgen sind wir wahrscheinlich auf einem primitiven Campingplatz, ohne Strom und Wasser (und Internet). Tschüss zäme und merci viel Mal für eure Gästebucheinträge und Emails!
