28.07.2013 Monticello – Natural Bridges National Monument

6.10h, Aufstehen…

Wir packen unsere Sachen und fahren mit den unbeladenen Fahrrädern ans andere Ende der Stadt. Keine Angst, es ist nicht eine wahnsinns grosse Town, dieses Monticello. Im schönen, kleinen Restaurant “PeaceTree”, dem einzigen welches heute geöffnet hat, denn am Sonntag arbeiten die Mormonen nicht und alles ist geschlossen, auch der Supermarkt, essen wir Pancakes, Toasts mit Speck und Ei und ein mit Eier, Bohnen, Käse und weissnichtwas gefüllten Wrap. Der Kaffee darf nicht fehlen…

Um 9.00h sind wir zurück bei Brian. Wir schummeln heute ein bisschen, verladen die Bikes und all unser Gepäck auf den Pickup-Truck und fahren kurz später in Richtung Blanding. Diese 21 Meilen gehen deutlich schneller an uns vorbei als wenn wir radeln. DurchBlanding hindurch und weiter in Richtung “Nowhere”. Brian transportiert uns noch weitere ca. 10 Meilen bis zu einem Rastplatz, von dem aus man einen tollen Spaziergang zu Indianerhäusern in den Felsen, wie im Nationalpark Mesa Verse, machen kann. Hier sind wir, im Gegensatz zu den täglich wahrscheinlich tausenden Touristen in Mesa Verde, die einzigen. Wunderschöner Spaziergang und herrliche Ruinen, vielen Dank Brian, ohne dich wären wir nie zu diesem herrlichen Ort gekommen.

Wir laden alles ab dem Truck und machen uns startklar. Eine herzliche Verabschiedung und weiter gehts. Die Gegend hat sich total verändert und wir fahren entlang roter, oranger, weisser und grauer Felsen. Unglaubliche Gegend hier, einzigartig und weit abseits jeglicher Touristenströme. Uns überholen kaum 8 Autos in der Stunde, von der Gegenrichtung kommen vielleicht 15 – 20 Autos oder Camper in der Stunde. Wir radeln rauf zu einem imposanten Felsdurchbruch, die haben hier einen sicher 70 / 80 Meter tiefen Durchgang in den tiefroten Felsen gesprengt. Uns solls nicht stören, wir müssen weniger Höhenmeter radeln. Die haben wir kurz später noch zur Genüge.

Nach dem Durchgang finden wir uns wieder in einer anderen Umgebung. Wooooow, ich kann nicht beschreiben welche Schönheit uns entgegen strahlt. Der Himmel ist zwar von schwarzen Wolken verhangen, aber das macht es umso spannender. Rot, orange, grün, grau, schwarz – unglaublich dieses Farbenspiel. Bereits hier machen wir eine Verpflegungspause. Essen mit einer solchen Aussicht, ca. 10 Kilometer entfernt beobachten wir ein heftiges Gewitter, das Donnergrollen ist enorm und schon ein wenig unheimlich. So, jetzt haben wir eine tolle Schussfahrt vor uns, doch wir sehen den kommenden Aufstieg bereits bevor wir abfahren. Der Aufstieg beginnt mit einer 9 % Steigung und einige Regentropfen. Aber das heftige Gewitter streift uns zum Glück nur. Extrem, wie schnell sich auf diesen Felsen Bäche bilden. Wir werden nur wenig nass, aber neben uns plätschern bereits kleine Bächlein auf die Strasse runter.

Mitten im Aufstieg kommt ein Auto entgegen, welches uns kurz vorher überholt hat. Rick und Brian steigen aus und fragen uns, ob wir etwas brauchen. Wir kriegen Wasser von ihnen und einen ganzen Sack voll Küchlein mit getrockneten Früchten und feinem Getreide, richtiges Kraftfutter also. Wir fahren noch 3 1/2 weitere Stunden den Berg rauf, mittendrin eine kurze Pause und plötzlich ein schnurgerader, ca. 1 1/2 Kilometer langer und ca. 11 % steiler Aufstieg. Puh, das ist aber ziemlich hart. Doch wir besiegen auch diese Rampe und weiter geht der Aufstieg. Nach langer Zeit mit ziemlich grosser Anstrengung erreichen wir die Passhöhe, “Salvation Knoll Summit”. Wir sind froh und freuen uns auf die Abfahrt und das Wasser im angepeilten Park. Wir haben nämlich nur noch ein paar ganz wenige Tropfen übrig. Doch die Abfahrt ist nicht eigentlich eine Abfahrt, wir verlieren nur ganz langsam an Höhe und zwischendurch geht es wieder rauf – und der Campingplatz ist auch noch weitere 15 Kilometer entfernt. Hmmm, eine Stunde in der mittlerweile wieder stark wärmenden Sonne und ohne Wasser.

Zum Natural Bridges National Monument geht es nun ab von der Route, die 6 Kilometer müssen wir morgen wieder zurück fahren, und zwar rauf! Aber wir müssen hier stoppen, erstens sind wir müde, zweitens ist es bereits halb sechs und drittens brauchen wir Wasser. 50 Kilometer zur nächsten Wasserstelle und zu einem Campground und Motel hätten wir nicht mehr geschafft. Im Visitor Center stillen wir unseren Durst mit wahrscheinlich einem Hektoliter Wasser.
Wir schauen uns noch eine Film über diese Naturbrücken an, es muss ein sehr schöner Park sein. Leider können wir die 15 Kilometer mit unseren Fahrrädern morgen nicht auch noch machen, denn sonst erreichen wir das vorhin genannte Ziel wahrscheinlich nicht. Und einen Tag länger hier bleiben geht nicht, wir können erst Übermorgen wieder richtig einkaufen, so würde das Essen nicht ausreichen. Dieser Campground hier ist wunderschön und es herrscht eine absolut beruhigende Stille. Wir geniessen es, essen unsere Pastas und während dem Abwaschen fahren Rick und Brian, die Typen welche uns Wasser und Küchlein gegeben haben, auf unseren Platz. Sie wollen sich versichern, ob wir es gut geschafft haben. So nett!

Also, morgen ein hoffentlich nicht ein allzu strenger Tag, übermorgen wartet ein ganz strenger auf uns!

Es ist herrlich hier und wir gehen noch vor 9.00h ins Bett! Es geht uns gut!