29.07.2013 Natural Bridges – Hite Recreation Area am Lake Powell

Auch heute wieder: 6.00h, ring, ring…

In der Nacht hat es ein bisschen geregnet, aber heute Morgen ist schon alles wieder trocken, ausser das Zelt (aussen rum :-). Heute haben wir länger als 2 Stunden, um startklar zu sein. Wir sind ziemlich müde von der gestrigen Fahrt, aber die Müdigkeit verfliegt relativ rasch… Es geht raus aus dem Park, ca. 8 Kilometer zurück auf die Hauptstrasse. Es geht meistens rauf, aber bei dieser Aussicht ist das nicht so schlimm. Im Morgenlicht sehen die roten, aus dem Boden ragenden Felsen schlicht berauschend aus. Mit Worten kann man diese Schönheit nicht beschreiben. Schon bald sind wir oben und machen Halt für einige Fotos.

Die Fahrt heute geht mehrheitlich runter, wir geniessen das Fahren und die Aussicht zugleich. Wir sehen sogar bis ins Monument Valley. Der Wind wechselt von Rücken- zu Gegenwind und wieder zurück. Mehrheitlich haben wir aber Gegenwind, was uns etwas “Abkühlung” bringt. Abkühlung heisst; heisser Fahrt- und Gegenwind, mit der Verdunstung des Schweisses ist’s somit etwas angenehmer.

Etwa in der Hälfte, im Fry Canyon, mehr als eine leerstehende Lodge gibt es hier nicht, machen wir im Schatten eines Baumes unseren Mittagshalt. Es ist zwar noch nicht Mittag, aber wir haben schon Hunger. Eine solche Aussicht beim Pick-Nick, wow, wir haben das Gefühl, dass wir das private Monument Valley vor uns haben. Kaum Autos, viel mehr Kaninchen die vor uns über die Strasse hoppeln, keine Leute weit und breit und das Tal liegt uns zu Füssen. Herrlich!

Die Weiterfahrt ist einsam, wunderschön, heiss und lang. Auch heute haben wir schliesslich 80 km auf dem Tacho, vor allem ohne irgendwelche Zivilisation zwischen Start und Ziel. Vor unserem heutigen Ziel werden wir noch einmal so richtig gefordert. Es ist sicher um die 40 Grad,  kein Wind dafür aber eine 10 % Steigung. Danach geht es ebenso steil wieder runter zum Lake Powell. Leider ist es dieses Jahr hier so trocken, dass wir nur Wüste anstatt See sehen. Wieder geht es 1 Meile neben die Route, und wieder runter, so dass wir morgen schon zu Beginn wieder rauf müssen.

Die Strasse zur Recreation Area ist verschiedenen Orten mit Sand bedeckt und wir erfahren bald, dass letzte Nacht ein extremes Gewitter durchgezogen ist. Hoffentlich kommt diese Nacht nicht wieder ein solcher Sturm. Der Laden, auf den wir uns so gefreut haben hat ein “closed” Schild an der Türe. Oh nein!!! Aber wir werden dennoch hinein gelassen, sie sind noch am aufräumen – der Laden war auch überschwemmt. Wir trinken kalte Getränke und setzen uns beim Visitor Office in den Schatten. Der Zeltplatz ist an der prallen Sonne und dort gehen heute nicht mal die Sonnenhungerigen hin. Ausserdem kommen heute kaum Besucher in diese Gegend, so machen wir uns unter dem Dach der Rangerstation breit.

Direkt vis-à-vis und nicht weit entfernt entlädt sich ein weiteres grosses Gewitter. Hoffentlich kommt das nicht zu uns. Ein tolles Schauspiel und noch viel besser als wir sehen, dass es vor uns hinweg zieht. Hier können sich Gewitter in minutenschnelle zusammenbrauen und mit enormer Kraft entladen. Zum Glück wurden wir unterwegs noch nie von solch einer Naturgewalt überrascht.

Heute Abend sind wir die Einzigen, weit und breit. Nur das Ehepaar vom Laden schläft irgendwo in einem Wohnwagen, ausser Sichtweite hinter einem Felsen. Wir nehmen die ganze Anlage der Ranger in Beschlag und geniessen den herrlichen Abend mit Grillengeräuschen, herum flatternden Fledermäusen und einer unglaublichen Aussicht. Das Zelt stellen wir auf dem Hartbelag der Rangerstation – Alani wollte partout nicht ohne Zelt unter dem Dach schlafen…

Morgen gibts sehr früh Tagwach, wir haben eine lange und schwierige Etappe vor uns.

Es geht uns gut, wir sind in einem extrem unbewohnten aber wunderschönen Gebiet. Schade nur, dass wir so schnell hier durchfahren müssen, aber die Einkaufsmöglichkeiten sind so eingeschränkt, dass es nicht anders geht. Aber wenn wir es uns gut überlegen, geniessen wir es ja ganze 3 Tage, was andere im Auto in 2 1/2 bis 3 Stunden machen 🙂