14.09.2013 San Francisco – unser zu Hause

Es war eine ruhige letzte Nacht in der Wohnung von Alani und Dan. Nicht viele Feuerwehreinsätze diese Nacht, sonst sind sie jeweils ein paar Mal mit lautem Sirenengeheul vor dem Haus durchgefahren.

Wir stehen um 7.15h auf, das Frühstück wollen wir zusammen mit Alani, Dan und Sophia auswärts geniessen. Sie alle haben viel für uns getan, so laden wir sie in ein feines Frühstücksrestaurant ein. Wirklich ganz feine Sachen gibt es da. Ariane und ich geniessen unseren letzten, und besten, Breakfast-Burrito. Lorin bestellt ein Oatmeal, einen Haferbrei also, und Alani versucht die leckeren French Toasts. Mmmh, fein!!!

Anschliessend verabschieden wir uns von Sophia. Sie fliegt heute zurück nach Alabama, wo sie das Haus ihres Freundes renovieren und verkaufen wird. Er arbeitet im Staff des momentan erfolgreichsten Football-Teams und ist oft unterwegs. Anschliessend wird er für ein Team in Kalifornien arbeiten, darum verkauft er sein Haus. Wir spazieren in die Mission, das Gebiet wo Alani und Dan wohnen, und kaufen uns einen grossen Koffer ein. Irgendwie müssen wir ja unsere gekauften Kleider auch zurück bringen können. Weiter geht es in einen Bücherladen wo sich Ariane ein paar Kinderbücher für ihren Unterricht kauft und schliesslich schlendern wir durch die belebzen Szrassen zurück in die Wohnung. Ariane und ich packen unsere letzten Sachen, US-Alani kommt vom Flughafen zurück und mit ihr fahren wir noch ins grosse Outdoor- und Sportgeschäft REI. Lorin bleibt bei Dan zuhause, spielt mit ihm Gitarre und bringt ihm einige Kinderlieder aus der Schweiz bei.

Die letzte Stunde verbringen wir mit Plaudern, Drink ausprobieren (Wodka, Ingwersoda und Limone) und Football schauen. Pünktlich um 15.00h erscheint der grosse Shuttle-Bus, welchen wir als eine Privatfahrt reserviert haben. D.h. wir haben den ganzen Bus für uns und unser Gepäck alleine. Mit der Grösse des Busses sollten wir keine Probleme haben all unser Gepäck mitsamt den Velos und uns an den Flughafen zu bringen. Sollten… Leider ist der Gepäckraum vom  Passagierraum mit einer Plexiglasscheibe abgetrennt. Und beim Seiteneingang un der Mitte ist eine Fixe Stange eingebaut, welche es kaum erlaubt so lange Kisten wie unsere Bikeboxen einzuladen. Wir versuchen auf diese Weise und auf eine andere, noch auf eine weitere und schliesslich auf die letzte Art und Weise. Eine Box ist drin, wie sollen wir jetzt aber die zweite rein bringen? Der Fahrer will nicht aufgeben, wir sehen, dass es unmöglich ist. Alani und Dan schlagen vor, es mit einer Box bei ihrem kleinen Auto zu versuchen. Das schier Unmögliche ist möglich, fast Millimetergenau passt die Kiste rein. Also fahren auch sie mit uns zum Flughafen. Was hätten wir ohne die beiden gemacht? Wir verabschieden uns mit festen Umarmungen und hoffen, dass wir die zwei bald einmal in der Schweiz empfangen können.

Beim Flughafen werden wir mit den Worten: “Are you the family with the tandems?” empfangen. Ja was denn, sind wir schon so bekannt? Ein Mitarbeiter drer Swiss begrüsst uns im breitesten Zürcherdeutsch und schon fühlen wir uns wie zurück in der Schweiz. Nachdem wir alles Gepäck drinnen haben, beginnen wir mit dem Einchecken. 23 Kilos sind pro Gepäckstück erlaubt, eines ist genau 23.0 kg, ein anderes 22,9 und ein drittes 22,5 kg. Eines wiegt “nur” 19,2 kg und die Bikes werden zum Glück nicht gewogen. Die dürfen 32 kg nicht übersteigen, eines ist nach unserer Messung knapp leichter… Nun müssen wir den Transport der Bikes bezahlen. Die mürrische Dame am Schalter gibt uns den Betrag von US$ 600 bekannt. Autsch, grosse Augen und schmerzverzerrtes Gesicht bei Ariane und mir. Hey, uns wurde gesagt 500 Dollar wird es kosten, und sowieso, auch das ist zu viel. Wir haben kleinere Kisten als beim Hinflug und die sind nicht grösser als ein E-Bike! Ariane stellt sich genau gleich auf Stur wie die unfreundliche Dame am Schalter, wir warten noch mit der Kreditkarte. Wir haben ja auch nicht für ein Tandem bezahlt beim Hinflug, da bezahlen wir jetzt auch nicht für ein Tandem. Die Dame wird hässiger und hässiger und ruft schliesslich ihren Boss, den Zürcher. Wir erklären ihm mit herzzerreissendem Blick, dass unsere Bikes kleiner als Tandems sind und wir beim Hinflug auch nicht diesen Preis bezahlen mussten. Die Kinder stehen da wie kleine Jammerlappen und es geht keine 5 Sekunden und er gibt seiner wahrscheinlich schon fast kochenden Angestellten die Order, uns nur normale Bikes zu verrechnen. Jeah, 300 $$$ gespart, merci liebe Swiss!

Nun geht es schnell und wir sind bereits durch dir Sicherheitskontrolle durch. Hier essen wir noch einmal mexikanisch und für mich gibt es ein Abschlussbier. Willkommen in der Welt der Abzocker. Für fast den selben Preis wie hier für mein Bier haben wir uns alle in der Chinatown mit mehr als genug Essen und Getränken verpflegt. Die Zeit vergeht erfreulich schnell, noch kurz ein Einkauf im Paradies der verführerischen Düften und dann können wir bereits boarden.

Seit 4 1/2 Stunden sind wir nun in der Luft und sind immer noch nicht über Kanada hinweg. Wir haben noch gut 5’500 km vor uns und wenn alles glatt läuft, dann landen wir in etwas mehr als 5 1/2 Stunden in Zürich. Der Start in San Francisco war ein tolles Erlebnis! Super Wetter und beste Aussicht runter auf die Stadt. Wir sind über South San Francisco geflogen, danach in einem langen Bogen dem Beach entlang über die Golden Gate Brücke und Alcatraz mit einer super Sicht auf Downtown. Welch ein Erlebnis zum Abschied von San Francisco und den USA!

Es ist nun schon Montag, ich sitze im Büro und habe meine Mittagspause. Gestern sind wir etwas früher gelandet als vorgesehen und wir wurden durch ein wunderbares “Empfangskomitee” mit Pauken und Trompeten – oder wenigstens annähernd – empfangen. Welch ein Ankommen, ganz herzlichen Dank euch allen für diesen herzlichen Empfang! Nach einer kurzen Kaffeepause ging’s auf den Zug. Zum Glück hatten wir so gute Helfer beim Gepäcktransport.

Auch an unserem “Heimat-Bahnhof” wurden wir von Freunden und Nachbarn empfangen. Sie stehen alle am Bahnhof mit Schweizerfahnen und Blumen. Ganz herzlichen Dank auch euch, das Heimkommen ist viel einfacher wenn man weiss, dass gute und liebe Leute rund herum sind! Vielen, vielen herzlichen Dank. Dank dem Autotransport unserer Nachbarn haben wir es um 18.45 geschafft. Wir sind zu Hause! Die Wohnung ist sauber und mit Blumen geschmückt, ein selbst gebackenes Brot, ein selbst gebackener Zwetschgenkuchen, ein gefüllter Kühlschrank stehen bereit, der Garten ist gepflegt – ihr alle seid einfach wunderbar. Auch euch, Eltern und Nachbarn, ein grosses und herzliches Dankeschön!!!

Nach einem Kaffee und Kuchen wird nur noch geduscht, Zähne geputzt und wir sind alle ohne irgendwas auszupacken im Bett!

Einen Bericht mit einem Rückblick und Erfahrungen, Gefühlen etc. werde ich in den kommenden Tagen noch online stellen.