09.09.2013 San Francisco, Alcatraz

Die Kinder sind bereits kurz nach dem Aufstehen sehr nervös und gespannt auf den heutigen Ausflug. Es geht auf die weltbekannte und mysteriöse Gefängnisinsel “Alcatraz”. Aber sie müssen sich noch ein wenig gedulden, denn wir klären noch ein paar Sachen mit der US-Alani ab. Um 10.00h fahren wir dann aber endlich in Richtung Downtown – mit unseren Fahrrädern. Welch ein grossartiges Gefühl, wieder einmal auf dem Velo zu sein. Wie Einheimische fahren wir zielstrebig durch die Strassen. Auf dem Weg kaufen wir noch einen Lunch in Form von saftigen Subway Sandwiches. Nun geht es durch die Schluchten der Wolkenkratzer bis an die Bay und weiter zu den Piers.

Die Velos parkieren wir dort wo während den Finalläufen des America Cups das Valet-Parking für die Bikes ist. Heute ist keine Bedienung da, aber wir können die Räder dennoch dort anketten. Ein kurzer Fussmarsch und wir sind an der Anlegestelle der Alcatraz-Boote. Es stehen schon viele Leute dort, die haben aber ein früheres Boot gebucht. Wir haben noch eine knappe Stunde Zeit, an den Pick-Nick Tischen unsere Sandwiches zu geniessen. Die Zeit ist schnell um und wir sitzen schon auf dem Schiff. Leider können wir die Golden Gate Brücke nicht sehen, zu viel Nebel. Jedoch kommt das Rennboot von Oracle zum Training raus und wir beobachten es, wie es über das Wasser fliegt. Unglaublich, diese Geschwindigkeit! In den Wellen beobachten wir sogar einige Delfine. Wunderbar wie elegant sie durch diese Wellen gleiten.

Schon bald sind wir auf der Insel und viele Leute von unserem Boot stehen um eine Rangerin, welche etwas über die Insel erzählt. Wir gehen jedoch direkt weiter zu den Zellentrackten und wir haben uns richtig entschieden. Keine Leute bei der Herausgabe der Audiogeräte für die Tour. Die Tour durchschreitet man selbständig, geführt durch ein kleines Gerätchen und mit Kopfhören. Es sprechen ehemalige Gefangene und Wärter, für uns wird es übersetzt. Es ist sehr spannend und sehr überzeugend gemacht. Man wird durch die Zellen geführt und manchmal meint man aufgrund der Hintergrundgeräusche im Kopfhörer, man sei selber mitten drin.

Auch für die Kinder ist es spannend, sie sind völlig angetan von dem Ausbruch dreier sehr cleveren Häftlinge. Mit Löffel haben die sich monatelang Löcher in die Wand geritzt, wo sie eines Nachts hindurch flüchten konnten. Über das Dach gelangten sie in die Freiheit, oder wenigstens erst einal aus dem Zellengebäude. Die drei wurden nie gefunden, man weiss bis heute nicht, ob sie es in die Freiheit geschafft haben oder ob sie im kalten und wilden Wasser ertrunken sind. Wir sind während knapp 2 Stunden auf dem Rundgang, natürlich mit vielen anderen Touristen, aber es ist nicht allzu schlimm.

Draussen stürmt es heftig und der Nebel hat die Insel ganz eingenommen. Zum Glück haben wir warme Kleider eingepackt, einige Touristen in T-Shirts und Shorts frieren ziemlich fest. Mit dem über die Wellen schaukelnden Schiff geht es zurück an die Pier. Trotz unseren nun schon etwas müden Beinen spazieren wir weiter runter zur Fisherman’s Wharf. Dort ist ziemlich was los und es ist interessant dem Treiben zuzusehen. Nun geht es wieder den ganzen Piers entlang zurück zu unseren Fahrräden. Diese stehen genau so dort, wie wir sie vor einigen Stunden hingestellt haben. Durch den ziemlich starken Abendverkehr radeln wir auf den Bike-Lines mitten durch Downtown. Der Nebel wird vom Wind in riesigem Tempo durch die Wolkenkratzerschluchten gejagt. Auf dem Rückweg kaufen wir Salat und eine riesige Pizza ein, welche wir zusammen mit allen andern zu Hause genüsslich zu einem Glas Rotwein geniessen.

Es geht uns gut 🙂