31.07.2013 Hanksville – Capitol Reef National Park

Unglaublich, ausser Kröten, Kanninchen, Lizzards und die 2’587’638’667 Moskitos waren wir die einzigen auf dem Campingplatz. Ja, wir wissen nun auch wieso. Über Nacht hat wahrscheinlich jede Mücke noch tausend Nachkommen generiert und die Lizzards haben zu wenig von ihnen gefressen. Am Morgen werden wir von tausenden dieser Dinger verfolgt. Hätte uns heute jemand gefilmt, das hätte wohl den Oskar in Situationskomik gegeben. Einmal still gestanden habe ich ca. 20 Stück nur an meiner Wade. Ariane hat innert weniger Minuten, sogar trotz langen Hosen, über 20 Stiche an EINEM Bein. Ich habe einen Punkt meiner Nerven überschritten und ab heute kennt wohl jeder Einwohner von Hanksville die schlimmsten Fluchwörter in Berndeutsch. Sorry liebe Lehrer, die Kids haben da auch zuhören müssen, ich bin Schuld…

Das Vepacken dauert eine ganze Stunde länger als sonst, ganze 3 Stunden, nur wegen diesen lästigen Viecher. Frühstück gibt es im Restaurant, Rösti, Spiegeleier, Toast und Hamburgerfleisch für mich, French Toast für Ariane, Alani isst ein Sandwich mit Ei und Speck und Lorin einen Pancake. Um 8.45h geht’s endlich los, die Sonne wärmt schon gewaltig!

Nach kurzer Fahrt und einem heftigen Aufstieg stoppt vor uns ein Auto. Eine französische Familie, welche in Hong-Kong lebt steigt aus und spricht mit uns über unsere Tour. Sie nehmen frische Erdbeeren und Kirschen hervor und lassen uns diese geniessen. Es wird eine längere Pause, sie sind sehr nett und es ist toll ein bisschen zu quatschen – zum Glück in Englisch, ansonsten hätte für mich dieses Gespräch nach der Begrüssung schon wieder geendet:-)

Wir fahren durch eine Landschaft, wie wir sie uns auf dem Mond oder Mars vorstellen. Links und rechts hohe Felswände, durchzogen mit verschiedenfarbigen Gesteinsschichten und rund herum eine Geröll- und Sandwüste. Es ist wunderschön – sorry, ich wiederhole mich…

Bei einem Biobauernhof machen wir schon wieder Halt und kaufen ein ofenfrisches, noch warmes Brot. Genau ein Brot wie wir es von unserer Heimat kennen. Mmmmh! Auch Zimtschnecken und kleine Tomaten und eine frische Limonade kaufen wir ein. Och, die Limonade, eiskalt serviert, schmeckt himmlisch und erfrischt uns sehr. Es geht zurück in die Hitze und in die phantastische Gegend. Auch heute kommt noch eine, nein es kommen zwei steile, mittellange Aufstiege. Bei einem dieser Aufstiege hält wieder ein Auto an, Ariane und Lorin, welche wieder mal voraus fahren, erhalten eine Flasche Eiswasser und ein Biogetränk, so fest gekühlt dass Eisklumpen oben in der Flasche schwimmen… Och, das tut gut, zum Glück ist noch was übrig als Alani und ich eintreffen.

Es wird immer gigantischer und wahnsinniger, herrlich – ich weiss, schon wieder eine Wiederholung… Nun fahren wir in den Capitol Reef National Park. Beim Eingangsschild machen wir den obligaten Fotostopp und werden natürlich schon wieder angesprochen. Diesmal wieder von einem Franzosen und drei Schotten – die sind alle zusammen unterwegs. Sie sind so stolz auf ihre Nationalität, sie haben sogar eine Franzosen- und eine Schottenfahne auf ihren Mietwagen geklebt. Der Kofferraum wird geöffnet und wir erhalten je eine Pepsidose, eisgekühlt natürlich. Es vergeht wieder eine längere Zeit bis wir weiter fahren. Ich schreibe jetzt nichts mehr über die Schönheit der Gegend… Wir haben heiss, müssen zwischendurch mal was für unseren Energienachschub unternehmen und essen die leckeren Zimtschnecken und schnaufen weiter.

Endlich, um halb vier kommen wir zum Visitor Center wo wir uns einen Film über den Park anschauen. Und dann endlich die letzte Meile zum wunderbaren Campingplatz. Hier ergattern wir uns einen Schattenplatz unter der herrlich roten Felskulisse. Langsam stellen wir unser Nachtlager auf und schon bald wird gekocht und gegessen. Jetzt ist 20.00h und wir machen uns bereit fürs Schlafen.

Bereit gemacht fürs Schlafen haben wir uns, aber da sind vier junge Tessiner, welche auf einer Studiums-Abschlussreise sind. Sie laden uns zu einem Bier und Wasser ein, wir paludern gemütlich neben dem vorgezogenen 1. August Feuerchen und es wird doch später als geplant – aber hey, um das geht es ja auch auf der Reise! Jungs, vielen Dank und es hat Spass gemacht. Weiterhin gute Fahrt und good luck in Las Vegas 🙂

Wir sind etwas müde, aber es geht uns weiterhin prächtig. Alanis Fuss heilt dank den vielen Besserungswünschen gut und wir sind rundum glücklich.

Vielen, vielen Dank für eure tollen Gästebucheinträge, wir freuen uns immer sehr darüber – macht weiter so 🙂

PS: etwas muss ich noch erzählen. Hat mich doch gestern beim Anstehen im Hamburger Restaurant der vor mir stehende Ami gefragt, ob es denn heiss sei draussen. Na, du musst nur mal aus deinem Auto steigen oder ein paar Schritte vors Restaurant, dann weisst du ungefähr, wie sich eine Tiefkühlpizza in einem Umluftofen fühlt. Ja eben, im Auto macht man nicht die gleichen Erfahrungen wie wir auf dem Velo – oder die Pizza im Ofen:-)

PPS: hier vorerst der Tagesbericht von gestern, ich kämpfe hier mit einem langsamen Internetzugang. Morgen (für euch zu Hause, heute Abend) dann viele Bilder und der heutige Bericht, sofern alles klappt…